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Mein Weg zum Roman-Schreiben

Meine ersten Buchveröffentlichungen zählen wohl unter die Rubrik Sachliteratur. Hier ging es meist darum, Historisches – insbesondere aus dem Böhmerwald, dem Land meiner Vorfahren – zu dokumentieren. Darunter pulsierte jedoch immer auch eine kreativ-intuitive Ader, der ich mich allerdings erst gegen Ende meiner beruflichen Tätigkeit wirklich zuwenden konnte.

Dann aber drängte sie mit Macht aus ihrer verschlafenen Höhle, wollte Geschichten erfinden, einfach frei schreiben, ohne Fakten und Vorgaben. Ich folgte ihr frohen Mutes. Voll motiviert schrieb ich ratzfatz hundert Seiten herunter. Die literarische Schreibseele in mir jubelte: "Hab ich doch gleich gesagt, das ist deine Bestimmung!"

Wäre es nur darum gegangen, meiner Phantasie Ausdruck zu verleihen, hätte ich das Geschriebene einfach so stehenlassen können. Doch ich wollte den Roman ja auch veröffentlichen. Also präsentierte ich den Stapel Blätter stolz meiner Frau mit der Bitte um Rückmeldung. Sie brachte den Zettelhaufen nach rund zehn Minuten zurück. Sagte erst einmal gar nichts, als überlegte sie noch, wie sie mir schonend beibringen könnte, was sie von dem Text hielt. Doch sie brauchte gar nichts zu sagen, ihre hochgezogene Nase sagte alles.

Prompt meldete sich der sachlich-funktionale Anteil in mir kritisch zu Wort: „Hab ich doch gleich gesagt“, "Schuster bleib bei deinen Leisten", "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!", schleuderte er mir entgegen. Nun ließ sich die literarische Seele aber nicht mehr entmutigen: "Nein! Du bist kein Schuster und heißt auch nicht Hans. Also gehe den Weg weiter!" Das tat ich dann auch.

Nach einem arbeitsreichen Jahreslehrgang Schreiben bei den Dozenten Sabine Reichle-Nolle, Annette Keles, Martin von Arndt, Annelie Werner und Jutta Weber-Bock merkte ich selbst, dass mein Text weder das Weiße noch das Gelbe vom Ei gewesen war. Irgendetwas fehlte, doch ich wusste noch nicht, was es war. Über die Literaturzeitschrift TEXTArt wurde ich auf die Pegasus-Schreibschule aufmerksam. Hier, bei der Schriftstellerin Ulrike Dietmann, fühlte ich mich samt meiner verschlafenen Literatenseele sofort gut aufgehoben. Bei ihr lernte ich die handwerklichen Aspekte des Romanschreibens kennen, zum Beispiel die ‚Heldenreise‘,  und nach vielen Seminaren war ich der erste Absolvent dieser Schreibschule. Als Abschlussarbeit erschien in Ulrikes Verlag spiritbooks mein erster Roman "Zeitenschnur".

Es folgten noch etliche Fortbildungen bei verschiedenen Autorinnen und Autoren. Besonders eindrucksvoll und hilfreich für den zweiten Roman "Der Berg der Seherin" waren die Schreibwochen mit Jurenka Jurk an der Ostsee und mit Astrid Rösel auf Island.

Doch auch der Schreibprozess selbst spielte sich keineswegs nur am Schreibtisch statt. Reisen zu den Original-Schauplätzen vermittelten authentische visuelle Eindrücke aber auch Erkenntnisse über die jeweiligen energetischen Ortsqualitäten. Umfangreiche historische Recherchen ergänzten das Bild und erlaubten eine intuitive Verknüpfung scheinbar unzusammenhängender Einzelaspekte.
Ein spannender Weg mit interessanten Einsichten und Erlebnissen, die romanhaft verarbeitet werden konnten.